«Die Tierschutzbewegung stilisierte einige Tiere als Kriegshelden»
Mein Interview mit Historiker und Aktivist Tom* Zimmermann beleuchtet die Ursprünge der deutschen Tierschutzbewegung und zeigt, wie sie im 19. Jahrhundert als zivilisatorisches Projekt der Oberschicht begann. Im Ersten Weltkrieg wurden Tiere militarisiert und als Helden verklärt, während in der NS-Zeit Tierschutzgesetze zur antisemitischen Propaganda instrumentalisiert wurden. Pazifistische Gegenströmungen wie der Bund für radikale Ethik und der Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK) zeigen, dass Tierschutz auch mit Emanzipation und Widerstand verknüpft sein kann. Das Gespräch offenbart eine komplexe Geschichte voller Widersprüche und öffnet den Blick für eine reflektierte Erinnerungskultur.